Auf Goethes Spuren
"Denn die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen" (Wilhelm Meister).
Anmerkungen zu den Exkursionen der Goethe-Gesellschaft München
Als Grundprinzip von Goethes Leben und Wirken gilt bekanntlich das Denken in Polaritäten. Diesem fruchtbaren Spannungsverhältnis dienen auch die Aktivitäten der GG München, der ältesten Ortsvereinigung in Deutschland.
Während das Jahresprogramm mit seinen Vorträgen zu einem bestimmten Thema den einen Pol darstellt, verfolgen zwei Reisen pro Jahr den Pol der Weitung. Die Reisen werden schon lange Zeit vom Schatzmeister der Gesellschaft, Herrn Brendel, in unübertroffener Weise organisiert und durchgeführt.
Der Ablauf der Exkursionen der vergangenen Jahre wird hier nicht im Detail dargestellt, doch sollen Ziele und Erlebnisse exemplarisch deutlich werden. Sicher sind es vor allem die geographischen Räume, die uns auf Goethes Spuren bringen. So stehen Thüringen und besonders Weimar und seine Umgebung im Mittelpunkt.
In Weimar besuchten wir z.B. den Jakobsfriedhof (Grab von Christiane, Hochzeitskirche), das Schardtsche Palais (Elternhaus von Charlotte von Stein, mit Programm "Goethe und die Frauen"), machten eine wunderbare Kutschenfahrt vom Hotel "Anna Amalia" durch Weimar zum Gartenhaus im Ilm-Park.Besonders angetan waren die Goethe-Freunde von einer Aufführung der "Fischerin" an der Ilm im Tiefurter Park mit einem vorausgehenden Essen in der "Alten Remise".
Außerhalb Thüringens waren die Reisen ins Elsaß, ins Egerland und in die Schweiz besonders auf Goethe bezogen. Neben dem großen Dichterfürsten interessierten dabei u.a. folgende Themen:- wichtige Zeitgenossen Goethes (Schiller, Herder, Wieland, Hölderlin)
- Goethe und die Frauen (Friederike, Lily Schönemann, Charlotte v. Stein, Christiane, Bettine v. Arnim, Ulrike v. Lewetzow)
- historische Erinnerungsorte (Schulpforta, Nebra mit der Himmelsscheibe, Gosseck, Wartburg und Eisenach, Naumburg, Potsdam, Wörlitzer Park, Schloss Hohenheim, Stuttgart)
- Musik (Bach in Mühlhausen, Mendelssohn in Leipzig)
Last but not least: Nach den ausführlichen Besichtigungen und Rundgängen kommt die gepflegte Geselligkeit nie zu kurz: Schiffsfahrten auf Havel und Unstrut, Picknick an der Teufelsbrücke, Weinproben in Württemberg, am Zürichsee und an der Saale, Forellenessen in Pottenstein bleiben in guter Erinnerung.
Heinz Pröstler
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